Gibt es eigentlich ein PB mit Variomatik?

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Gibt es eigentlich ein PB mit Variomatik?

Beitragvon Megaracer » 22.03.2007, 21:00

Hallo zusammen

Ich wollte mal fragen ob es ein Pocket Bike mit Variomatik gibt?


Technisch wäre es durchaus möglich für diese Leistung und Drehzahl eine Variomatik zu bauen.

Der Vorteil wäre dass mann den Motor "spitzer" auslegen könnte ohne dass man unten raus allzuviel Schub verliert.


Gruss

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Beitragvon WBM » 22.03.2007, 21:45

Tach

Mir ist bis jetzt noch kein Pocket mit Variomatik untergekommen.
Ich hatte meiner Tochter vor 2 Wochen einen Roller gekauft und mußte den D-Ring für die Drossel in besagter Variomatik nachrüsten. Bein zerlegen des Antriebs, kamen mir auch einige Gedanken zum Thema.
Riemen als Antrieb. Gewichte in den vorderen Riemenscheiben, die sich Drehzahlabhängig verengen und so die Übersetzung ändern...der Roller hat mit Drossel etwas über 2 PS, offen fast 5 PS.
Keine Kupplung vorhanden...Kraftschluß über sich verengende Riemenscheiben...stufenlos.
Problem sehe ich im Hinterradantrieb....das Rollerrad bildet eine Einheit mit der Variomatik. Naja...alles ist machbar

Groß Thomas
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Beitragvon rasputin » 23.03.2007, 12:58

auch die variomatik-roller haben eine fliehkraft-kupplung.

es gibt einen guten grund, wieso es keine minibikes mit variomatik gibt: per definition hat ein minibike einen ein-gang-motor mit fix eingestellter untersetzung. im dmsb-reglement ist diese definition aber nicht vorhanden, eventuell sollte man es mal probieren
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Beitragvon WBM » 23.03.2007, 21:23

Tach
Laßen wir die Definition eines Minibikes und das DMSB Regelment mal außenvor....ich, als ehemaliger Rollergegner, finde die Art der Übersetzung seht Interessant :)

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 23.03.2007, 21:46

Ahja ... Variomatik ... erinnert mich irgendwie an meine Kindzeit

NEIN KEIN ROLLER!!! :evil: :roll: :P

Luft-Zwangsgekühlte 2Zylinder 2T Power bis zum Abwinken + Varioantrieb
Bild

Beim Hahnaufreissen drehten die Ketten durch ...

Hier mal die dicken Töpfe :twisted:

Bild
"Am Lenker halten" war die Devise und angeschmissen bei -30 Grad wurde mit Seilzugstarter mit beiden Händen im Absprung in den freien Fall, sonst konnte ich die KW nicht einmal durchziehen :twisted: Das waren Zeiten ahhhhhhhh :)

EDIT: Ich habe aus Langeweile nach Daten zum Motor gesucht, jetzt weiss ich warum das Modell "640er" hieß. Es hat unglaubliche 635ccm aus 2 Töpfen und 34 PS, kein Resoauspuff ... ein Drehmomentmonster also .. Also wenn das nicht ein dicker 2Takter sit .. dann weiss ich auch net weiter. Das Ding ist übrigens mit einem kleinen Resopott etwa 80kmh gelaufen -> Vario machts möglich ;) Also es könnte sich doch lohnen fürs Pocket ...

Sorry für OT, kam so über mich :)

Die ganze Varioanlage ist relativ gross, ob das so sinnvol ist bei dem extremen Platzmangel.

Gruss
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Beitragvon WBM » 24.03.2007, 21:07

Tach
Kleines Kopie aus den weiten Welten des WWW.
Der Text stammt von Scooterfreaks

Die Variomatik d.h. der Rollerantrieb, das "Getriebe", steckt in jedem Roller, doch selbst mancher Fachmann kennt sie nicht genau. Was steckt dahinter?

In der Hitliste der Fragen steht die Variomatik immer ganz oben. Wie funktioniert sie? Wie kann ich sie tunen? Durchblickt doch auch mancher Fahrensmann aus Motorradkreisen, normalerweise auf Roller nur herabblickend, die Funktion der Variomatik nur halb. Das Prinzip der stufenlosen Übersetzung per Keilriemen ist uralt und in Werkzeugmaschinen seit Jahrzehnten im Einsatz. In Drehbänken ist diese Technik (häufigst von der weltbekannten Firma P.I.V., deswegen auch Piv-Getriebe genannt) schon lange der Standart, um stufenlose Geschwindigkeiten einzustellen.

Der erste Variomatik-Roller hieß DKW Hobby. Mit einem rund 3PS starkem 74 ccm-Zweitakter erreichte er etwa 60 km/h, vor knapp 50 Jahren eine sportliche Leistung. Ehemals gab es auch einen PKW mit Variomatikantrieb per Riemen. Der DAF war der einzige Wagen der Welt, der genauso schnell vorwärts wie rückwärts fahren konnte, durch die Variomatik. Der Antrieb über Riemen hat aber seine Leistungsgrenzen. Ab einer gewissen Motorkraft läßt sich das nicht mehr realisieren. Heutzutage experimentieren einige PKW Hersteller wieder mit Variomatik, aber nicht mehr über Riemen sondern über Schubgliederbänder. Solche Fahrzeuge kann man von z.B. Ford, Honda oder Fiat kaufen.

Erklärung: Pulley = Riemenscheibe

Die Variomatik besteht aus dem Keilriemen, dem vorderen und hinteren "Pulley", aus je zwei Kegelscheiben verbunden. Pulleys sind vorn in Aluguß, hinten meist in Stahlblech ausgeführt. Dazu kommen Fliehkraft-Rollengewichte und eine Gegendruck-Feder. Die Kegelscheiben sitzen vorn wie hinten jeweils verschiebbar auf ihren Wellen.


BAUTEILE:

Vorn handelt es sich um den Kurbelwellenstumpf, hinten um die Antriebswelle zum Endgetriebe. Der Keilriemen läuft im V-förmigen Spalt und überträgt das Antriebsdrehmoment allein durch Kraftschluß (Reibung, Klemmung). Anders als in Zahnradgetrieben, die ja formschlüssig arbeiten. Die vordere innere Scheibe bildet das Gehäuse für die Fliehkraftgewichte, die auf exakt berechneten gekrümmten Bahnen (Kulissen) laufen. Hinten drückt die Gegendruck-Feder die Kegelscheiben zusammen. Ebenfalls hinten sitzt die Fliehkraftkupplung mit ihrer charakteristischen Stahlglocke.

Zunächst läuft der Keilriemen vorn dicht an der Welle und hinten am "oberen" Radius des Pulley. Gibt man nun Gas, kommt die Variomatik komplett auf Drehzahl und mit ihr die Fliehkraftkupplung. Ab einer bestimmten Anfahr-Drehzahl rückt diese sanft und immer stärker ein, der Roller rollt los. Die Drehzahl steigt weiter, die Variomatik verharrt noch einige Zeit in der Start-Untersetzung. Roller-Neulinge verstört dieses Anfahrverhalten, weil der Motor scheinbar zu hoch dreht. Besonders in Autos mit Variomatik wirkt das hochdrehen unsouverän. Sorgt aber für bestmögliche Beschleunigung.

Mit steigender Drehzahl steigt auch das Fliehkraftgewicht der Variorollen. Sie streben auf ihren Bahnen nach außen, bei hohen Drehzahlen von Kräften bis zu mehreren Tausend Newton getrieben. Durch die Bahnkrümmung der Kulissen drückt diese Kraft die bewegliche Scheibe seitlich auf der Welle. Der Spalt zwischen den Scheiben wird kleiner, der Keilriemen muß zwangsläufig auf einen höheren Radius ausweichen.

Damit steigt der Abrollumfang, der Keilriemen kann sich jedoch nicht dehnen. Was er am vorderen Pulley mehr Weg braucht, muß er am hinteren einsparen. Er arbeitet sich deshalb zwischen den hinteren Scheiben gegen die Kraft der Federkupplung nach unten. In der Endstellung haben sich die Anfangsbedingungen umgekehrt. Statt Untersetzung steht nun eine Übersetzung an. Die Feder am hinteren Pulley wirkt übrigens als Gegenkraft zu den Fliehgewichten. Sonst würden diese sofort auf höchste Übersetzung schalten.

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 24.03.2007, 22:13

Hi,

hättest Du gefragt wie das Funktionsprinzip ist , hätte ich dir genau dasgleiche hingeschrieben , hab das schon mit 10 in den Händen gehabt, da mein Vater auch mal so ein Vario für den Motorschlitten selbst gebaut hat ;)

Der ganze Aufbau ist mit grossen Schwungmassen verbunden. Die KW wird einseitig stark belastet, es mussten 2 Lager auf der Varioseite verbaut werden, ausserdem wird die KW auch stark in Richtung Vario rausgezogen, wodurch weitere Belastungen/Verschleiss entstehen.
Obwohl, in den Rollern funzt das ja ... hab so einen Roller aber noch nie offen gesehen.

Gruss
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Beitragvon WBM » 24.03.2007, 22:36

Tach
Ja...bei den Rollern funktioniert es ohne Probleme....nahezu Wartungsfrei, sehr Zuverlässig. Den Riemen wird man von Zeit zu Zeit erneuern müssen

Bild

Bild

Die Bilder stammten von Scooterfreaks

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von WBM am 28.11.2007, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon LittleSpeedy » 28.11.2007, 16:16

und die variogewichte sollten alle 5000 km gewechselt werden. da sie immer gleich hochsteigen werden sie eckig. darunter leidet enorm die beschleunigung. gerade bei getunten rollern. das waren noch zeiten :cry:
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