Sanierung SHO

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Sanierung SHO

Beitragvon Axel » 02.11.2007, 20:09

N`abend,

da sich hier im WK Bereich ja nicht viel tut, tipperl
ich einfach mal n bissl übers aktuelle Projekt...

Zur Zeit bastel ich an einer Banshee rum, hab das Teil mit einem
Freund zusammen gebraucht erstanden, defekt natürlich.

Bild

Zum Zustand; Bremsen ohne jegliche Funtion, Reifen reden wir nicht drüber, paar
kleinteile fehlen, Motor läuft zwar aber Nagelt wie n alter Diesel.

Hab dann also den Motor ausgebaut und geöffnet, der Grund für das Nageln
ist schnell gefunden, der Kolben und das Domecap des Ada-Kopfes hatten innigen Kontakt.


Bild

Weiter zerlegt siehts dann so aus:
Bild
Bild

Die Kurbelwelle ist um den Hubzapfen leicht verdreht und das Pleuel ist krumm,
wodurch das entstanden ist bzw. ob das Stand der Serie ist kann ich nicht sagen,
auf jeden fall ist die Welle reif für die Tonne.
Kolben und Zylinder sehen vom Zustand her noch brauchbar aus.

Ne gebrauchte Welle hab ich inzwischen aufgetrieben, wenn diese mal irgendwann
eintrifft gehts dann weiter hier. Die restlichen Teile wie Dichtungen
Wedi`s und Lager sind soweit schon da, was mir noch fehlt wäre ne neue
Kopfdichtung. Falls jemand noch eine rumliegen hat, bitte melden.

Gruss Axel
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Beitragvon WBM » 02.11.2007, 21:13

Tach

Feine Sache so eine Sho..

Das Spülbild des Kolbens schaut interessant aus....auffallend sauberer Rand in der gleichen Größe als die Quetschkantenfläche

Bild

Der Kolbenboden ist flach ausgelegt, die Quetschfläche wohl ebenfalls. Ergibt das so ein merkwürdiges Spülbild?

Gruß Thomas
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Beitragvon Timolol » 02.11.2007, 21:20

@WBM: Ich glaube nicht das das von der Spülung sondern davon kommt das der Kolben immer gegen den Kopf geknallt ist. Kann sich ja nix ablagern wenns immer dagegenschlägt...


Mfg Timo
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Beitragvon Axel » 02.11.2007, 21:23

:D ähm, das merkwürdige "Spülbild" entsteht wenn der Kolben
und die Quetschfläsche bei OT einen geringeren Abstand als 0mm
haben, denke ich :lol:

edit: da war jemand schneller
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Beitragvon WBM » 02.11.2007, 22:10

Tach

Naja...hatten sowas mal bei einer Rennfräse mit genügend Abstand zum Kopf.
Hast den Abstand mal gemessen vor dem zerlegen?

Gruß Thomas
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Beitragvon Axel » 03.11.2007, 10:48

Nein, aber hab mal an der Welle gedreht und bei OT gabs
nen mechansichen Wiederstand, ging zwar drüber aber nur
mit Nachdruck.
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Beitragvon Axel » 25.11.2007, 09:39

So die Welle ist angekommen, und passt natürlich nicht.
Das Teil stammt aus einem DM-Nachbau, die Wangen sind
breiter und würden im Kurbelgehäuse schleifen. Auserdem
ist der Keil für das Polrad größer und auf der Kupplungsseite
ist die Welle bedingt durch eine andere Aufnahme ( c1-Kupplung)
länger.

Ich hab dann erstmal die Wangen seitlich abgedreht:
Bild

Mit neuen Lagern und Wedi`s in den Gehäusehälften gings dann
an´s zusammenbauen:
Bild
Bild
Bild
Bild

Zeit um ein wenig zu messen;

BohrungxHub: 40x39,2mm
Pleuellänge: 75mm
Steuerzeiten mit 2 Fußdichtungen von je 0,5mm Dicke:
Auslass öffnet bei ca. 92° nach OT
Überströmer bei 111° nach OT
Stützkanal bei 129° nach OT

Kolbenboden ist flach und die Quetschfläche des Ada-Kopfes ebenso,
die Brennraummulde hat ein Volumen von 3,2cm³.
Mit den beiden Fußdichtungen ergibt sich eine Qk von 0,7mm somit
beträgt das verbleibende Brennraumvolumen bei OT 4,08cm³.
Um nun an das Verdichtungsverhältniss zu kommen braucht man
noch die Höhe des Auslasses, bzw. den Weg den der Kolben
von OT bis zum öffnen des Auslasses zurücklegt. Kann man messen oder
ausrechnen anhand des Öffnungswinkels.
92° bei einem Hub von 39,2mm und einer Pleuellänge von 75mm macht
22,85mm bis zum öffnen des Auslasses und bei einer Bohrung von 40mm
ergibt das ein Volumen von 28,714cm³.
Verdichtungsverhältniss beträgt also 8,04:1, fürs erste soll das genügen.

Bild

Der Motor ist inzwischen auch eingebaut und läuft, gefahren bin ich noch
nicht. Ich muss erst noch nach den Bremsen schauen und neue Reifen besorgen.

Gruss Axel
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Beitragvon WBM » 25.11.2007, 19:56

Tach Axel

Feiner Bericht..wie immer aus deiner Feder. Lese ich immer wieder gerne.

Auslass öffnet bei ca. 92° nach OT
Überströmer bei 111° nach OT
Stützkanal bei 129° nach OT


Habe das mal Übersetzt:

Auslass 176°
Strömer 138°
Vorauslaß 19° wohl wegen der Nebenauslässe...kann das sein?

Du beziehst dich nur auf das effektive Verdichtungsverhältnis. Wie siehst du das Verdichtungsverhältnis im Resobereich...wenn der Auspuff drückt.
Verändert sich das effektive Verdichtungsverhältnis, steigt es an bis zum geometrischen Verdichtungsverhältnis?

Gruß Thomas
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Beitragvon Axel » 26.11.2007, 22:44

Feiner Bericht..wie immer aus deiner Feder. Lese ich immer wieder gerne.

Vielen Dank für die Blumen :D .

Der geringe Vorauslass scheint mir an der schlechten
Qualität des Zylinders zu liegen, die Spülkanäle öffnen
nicht gleichzeitig und der Auslass ist noch schlimmer.
Hier sieht man´s ganz gut:
Bild
Ich hab deshalb ja auch nur "ca." geschrieben. Ich wüsste eigentlich auch
nicht warum der Vorauslass geringer sein sollte bei Nebenauslässen. Mal
zum Vergleich, der Vorauslass bei einem 14R Motor beträgt die üblichen
ca. 25°.

Zum Verdichtungsverhältnis, mit einem funktionierenden Resonanzauspuff steigt die Verdichtung in jedem Fall im Resobereich.
Wie viel kann man schlecht ermitteln und hängt sicher auch von der Art
des Auspuffs ab, eine Birne für ein breites nutzbares Drehzahlband
wird sicher geringeren Druck erzeugen als eine Konstruktion für
hohe Spitzenleistung.
Bei den Minbikemotoren gehe ich von einem Verdichtungsverhältniss
zwischen effektiv und geometrisch aus, ich denke nicht das es bis
zum geomerischen steigt.
Bei diesem Motor hier ( effektiv 8,04:1 geom. 13,07:1 ) würde ich
für den Resonanzbereich 11-11,5:1 annehmen, sofern der Auspuff
mitspielt.

Gruss Axel
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Beitragvon belsuncebreak » 27.11.2007, 08:53

feiner Bericht......hoffe das wir uns nächste Woche dann in EUpen mal wieder zum kringelfahren treffen
Bild
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Beitragvon WBM » 28.11.2007, 23:06

Tach

Ich hab deshalb ja auch nur "ca." geschrieben. Ich wüsste eigentlich auch
nicht warum der Vorauslass geringer sein sollte bei Nebenauslässen. Mal
zum Vergleich, der Vorauslass bei einem 14R Motor beträgt die üblichen
ca. 25°.


Warum den Auslaß hochziehen u. Nutzhub verschenken wenn die Nebenausläße die Auslaßbreite über die üblichen ca. 65% der Bohrung anwachsen lassen.
Die 14R dreht auch mal locker über die 12000 1/min mit "nur" 25° VA.
Wenns der Auslaß zulassen würde könnte man sowas mal an einem LK Zylinder antesten

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 29.11.2007, 00:00

Hallo,

Mit dem Zylinder hast Du aber echt mal Pech gehabt. 25° VA ist doch garnicht wenig bei den Querschnitten.
Ansonsten fand ich den "späten" Boost, etwas seltsam an dem Ding. Bei mir hab ich den Boostkanal hochgezogen, etwa bis zur Höhe der Hauptströmer, und einen anderen Winkel verpasst.

Das hier waren meine endgültige SZten:

Auslass 187
Hauptströmer 137
Nebenströmer 137
Boost 135
VA 25

Also Drehzahl war genügend vorhanden, aus dem Keller hat die Kuppluing nciht so mitgespielt, aber Anzug war auch ok (gefahren mit der Zocchi Pipe für GRC).
Der "Monster"fahrer :)


Selfmade Tuning kostet fast Nix ... ausser Nerven!!! :)
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Beitragvon Axel » 24.08.2008, 21:40

So, der Bock ist nun seit ein paar Wochen fertig.
Neben der Welle ist auch noch ein Zylinder+Kolben
von einer DM repl. hinzu gekommen.

Das Abstimmen von Vergaser und Kupplung hat längere
Zeit in Anspruch genommen als gedacht, ich muss eingestehen
das mir der Seriengaser der Banshee den letzten Nerv
geraubt hat, wurde deshalb kurzerhand gegen die
eierlegendewollmilchsau 17,5 Phva getauscht.

Die Bremse der Banshee , ach ja was n Elend :roll: .
Wir haben einen sog. Tandem Bremshebel mit doppelter
Zugaufnahme und einer Art Wippe verbaut, so ist sichergestellt
das beide Bremszangen halbwegs gleich arbeiten.
Dann kamen noch andere Scheiben ans Vorderrad, die aalglatten
Dinger der Sho taugen nichts. Beide Maßnahmen haben für Besserung gesorgt und die Bremse ist nun akzeptabel aber von "gut"
kann man eigentlich nicht reden, vor allem wen man die große
Blata Bremse gewohnt ist.

Neben ein paar anderen Kleinigkeiten hat das Bike auch 2 Markenreifen
bekommen ( vorne T41 hinten den Sava MRA) und es ist immer
wieder erstaunlich wie groß doch der Einfluß der Pneus sein kann,
bei den großen Mopeds kennt das jeder aber für die kleinen gilt das
mindestens genauso.
Die ehemals nervöse, kipplige und wiederspenstige Banshee lässt
sich nun zielgenau und leicht selbst um engste Radien scheuchen,
liegt dabei angenehm ruhig und der Gripp ist eh eine andere Liga.
Das Handling der "dicken" war für mich die positivste Überrachung :D

Der Motor:
Tja der Motor, er läuft gut, kaum Vibrationen und hat auch ordentlich Leistung, das wurde mir mehrfach bestätigt, und tatsächlich ist er auch etwas stärker als z.B. eine 14R.
Aber nur aufgrund des höheren Drehzahlniveaus und entsprechend kürzerer Übersetzung, und auch wenn das nutzbare Drehzahlband größer ist, für 50ccm eher enttäuchend.

Wie dem auch sei, verstecken braucht sich das Pummelchen nicht
auf der Kartbahn und Spaß macht sie auch :) .
Da bei uns 2 neue Bikes ende September eintrudeln (hoffentlich)
muss das Alu-Monster dennoch weichen und steht deshalb zum
Verkauf. Ich wollte aber halt diesen Thread noch vervollständigen
und hab auch einen kurzen Clip hochgeladen...

Die Sho in Aktion ( Sorry für die sehr schlechte Qualität):

http://rapidshare.de/files/40312073/MOV02108.MPG.html

Gruss Axel
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