Hallo Allerseits!
Da ich schon über längere Zeit WBMs Projekte verfolge, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf solche Bastelarbeiten auch mal durchzuführen, hatte ich nach dem Ankommen meines sehnlich erwarteten Dremels keine Grund mehr zum Warten.
Gestern habe ich dann also begonnen, ich habe meinen Motor auseinander genommen um einen dritten Überströmer bzw Stützkanal reinzuschleifen.
Naja, eigentlich ist ja bereits eine Miniatur von Stützkanal vorhanden, doch mit der habe ich mich nicht zufriedengegeben.
Sie ist auch wirklich zu klein.
1. Arbeitseinheit:
Nach sorgfältigem Durchlesen von Thomas (WMB) Theorie und etwas rumprobieren wie es am besten gehen würde begann ich dann den bereits vorhandenen Stützkanal vorsichtig in Breite und Tiefe auszuweiten.
Da an der Zylinderseite des werdenden Stützkanals auch die Kolbenringe ihre offenen Enden haben,
habe ich mich an den Kolbenringen orientiert als ich die Breite des Stützkanals Festlegte.
Ich entschied mich für eine Breite von 14mm, so Schließe ich aus, dass sich die Enden der Kolbenringe am Stützkanal verhaken oder in den Stützkanal reinfedern.
Nachdem ich die Form herausgeschliffen hatte, vernichtete ich noch allerlei Drahtbürsten Aufsätze um die Struktur zu glätten.
Was jetzt noch kommt ist die Kolbenaussparung am Hemd und die dazu gehörige Aussparung im Zylinderfuß. So wie es bei WBMs 14 000-Projekt auch gemacht wurde.
Die Oberkante des Stützkanals habe ich vorerst leicht bogenförmig
gestaltet und der höchste Punkt liegt auf exakt der selben Höhe wie die der Beiden Hauptüberströmer.
Die Tiefe des Kanals beträgt in der Mitte der Rinne 2mm, was mehr ist als es sich anhört, und steigt, wie auf den Bildern zu sehen, rinnenartig an.
Vielleicht ändere ich die Rinnenform noch in eine Kastenform um, damit der Kanal mehr Volumen hat, aber da bin ich mir noch nicht sicher. Wegen dem wenigen Material was mir in der Zylinderwand noch zur Verfügung steht.
Thomas, ich habe mir erlaubt deine Abwicklungsskizze für meine Zwecke zu verändern, ich hoffe das ist okay. Ansonsten sag mir bescheit
Also hier die Maße meines Zylinderns. Ganz links ist der Stützkanal.
2. Arbeitseinheit:
Nun habe ich endlich weiter gedremelt.
In diesem 2. Schritt habe ich nun folgenden gemacht:
-Tiefe von 2 auf 3mm ausgearbeitet
(entspricht der Wandstärke am Zylinderfuß)
-Aussparung an Fuß
-Schöner Winkel am Ende des Kanals
Ein paar aktuelle Bilder:
3. Arbeitseinheit:
Nach einigem Überlegen entschied ich den Stützkanal nicht so zu belassen. Ich wollte einerseits die Breite erweitern und mir nochmal die Tiefe des Kanal, vorallem zu den Rändern hin, vornehen.
Dann wär das Schneiden des Kolbenfensters an der Reihe und das Auffräsen des Auslasses.
Stützkanal verändern:
Bisher hatte ich den Kanal ausschließlich mit den Schleifpapieraufsätzen für den Dremel bearbeitet. Diese konnte ich nicht mehr für meinen jetztigen Arbeitsschritt gebrauchen, da diese Schleifpapier-Walzen einen zu großen Durchmesser haben um mit ihnen meinen Rinnenkanal in einen kastenförmigen Kanal umzuändern.
Also bin ich zum Baumarkt gegangen und habe mir einen Fräskopf wie ihn rasputin empfohlen hat gekauft. Hat 5€ gekostet.
Beim Ausprobieren war ich sher überrascht: Die Arbeitsgeschwindigkeit war vergleichsweise extrem schnell und ich musste wirklich aufpassen nicht zu viel weg zu fräsen.
Durch den gewünschten kleineren Durchmesser dieses Fräskopfes konnte ich den Stützkanal nun auf 4mm vertiefen und diese Tiefe fast bis zu den abschließenden Rändern des Kanals beibehalten.
Wie geplant habe ich die Breite dabei von 14mm auf 16mm erweitert.
Aussparung ins Kolbenhemd schneiden:
Eine Ausspraung im Kobenhemd scheint nichts ungewöhnliches zu sein, dass merkte ich als ich sah, dass die Beiden Hauptströmer schön immer davon gespeist werden.
Das Schneiden ging recht einfach, ich benutzde dazu eine kleine Bügelsäge, und schnitt das angezeichnete Fenster aus.
In der Breite orientierte ich mich an meiner Stützkanalbreite und in der Tiefe an der Tiefe der Kolbenfenster für die Hauptüberströmer.
Auslass aufweiten:
Ich habe den Auslass zum Krümmer hin rundlich und groß gestaltet ohne dabei einen Grad Steuerzeit zu verändern, denn ich bin mir noch nicht sicher ob ich die Steuerzeiten verändern soll, da ich für meine Zwecke Drehmoment und Leistung unten heraus benötige.
Erfahrungsbericht
Ich haben den Zylinder jetzt schon etliche Kilometer gefahren, er wurde auch schon mit Lachgas belastet.
Als ich dann mal den Zylinder auseinander gebaut habe fand ich alles so vor wie ich ihn nach dem Dremeln zusammengebaut habe!
Zum Leistungsverhalten gibt es natürlich auch etwas zu berichten.
Ganz unten herum, so um die Einkuppeldrehzahl, hat er an Kraft verloren, wie ich meine.
Dagegen geht dann ab 15 km/h (bei 6/74 Übersetzung) bis etwa 40 km/h DEUTLICH die Post ab.
Es ist nicht so, dass das Vorderrad nicht mehr auf den Boden will, jedoch habe ich mal leicht an dem Lenker gezogen und swups gings hoch.
Dabei hatte ich nur ganz leicht gezogen.
Ich werde mal die Beschleunigung in einer physikalischen Einheit ermitteln. Kommt also noch.
Ab 40 km/h lässt der Durchzug nach und bei 47 ist dann schluss.
Dabei ist zu beachten, dass ich einen ori Gaser mit ori Tröte fahre und den Motor ausdrücklich nicht auf Höchstdrehzahl getrimmt habe.
So, das wars erstmal. Es wird eventuell aktualisiert.
Vielen Dank an Thomas (WBM) der die komplette Theorie beigepflichtet hat und bei fragen geholfen hat.
Gruß Simon